Hallo Raketen,
nun habe ich es im letzten Beitrag schon einmal angebracht – die große Frage, die ich mir seit Monaten (vielleicht sogar Jahren) stelle, ist: Sollte man sein Peter Pan Kostüm langsam mal ausziehen und mit dem Strom schwimmen oder bin ich weiterhin wild und unbesiegbar?
Ich werde im Oktober 30 Jahre alt. Das allein ist schon schlimm genug, aber hinzu kommt, dass gefühlt JEDER ein Haus baut, Kinder bekommt, heiratet. Ich freue mich für jeden Einzelnen, aber ist dieses Stino-Leben nicht ein bisschen öde?
Ich muss gestehen ich befinde mich nicht in einer Midlifecrisis (so weit sind wir noch nicht), aber in einer Quarterlifecrisis – schönes Wort, oder?
Darin befinden sich Menschen, die eigentlich alles haben: mega Job, tolle Wohnung, erfüllte Beziehung. #samehere. Und trotzdem denke ich mir kurz vor meinem 30. Geburtstag: Ach Mensch, eine Karriere als Stewardess wäre eigentlich auch toll und eigentlich wolltest du immer Architektur studieren und überhaupt… vielleicht solltest du nochmal umziehen – eine WG wäre vielleicht auch ganz toll, das hattest du ja nie und so ein Work & Travel Jahr in Timbuktu sollte man auch schon immer mal erlebt haben. #WTF. Was passiert da in meinem Kopf, dass ich nicht zur Ruhe kommen kann und mich mit diesem neuen Lebensjahr oder dem nächsten Lebensabschnitt anfreunden kann?
Sophie, besinn dich doch mal bitte auf das, was du hast und nicht auf das, das du nicht hast. Warum ist das denn so schwer, verdammte Scheisse?
Ja, warum.. Weil man in unserer Generation nun mal ALLES haben und machen könnte. Konjunktiv! Ich probiere mir zum Beispiel seit Jahren abzugewöhnen „Ich will…“ zu sagen – das heißt eigentlich: „Ich möchte…“ Das ist wahrscheinlich das Einzelkindsyndrom. Ich arbeite daran – immernoch. Seit Jahren.
Lassen wir es diesen Sommer einfach nochmal richtig krachen und dann werden wir ruhiger? Naja, wir können es uns ja mal vornehmen und im Herbst reden wir nochmal darüber, okay? Wenn ich dann 30 bin und als Stewardess arbeite und nebenbei Architektur studiere. Was auch sonst…
vantastique Grüße
Eure Sophie
Dieser Beitrag ist in meiner monatlichen Prinz Kolumne erschienen,