Hallo Raketen,

wart ihr schon mal allein feiern? Nein? Aber ich…

Aber wir fangen mal beim Anfang an. Eigentlich läuft so ein Partyabend ja seit 15 Jahren immer gleich ab:

  1. Partylocation aussuchen (natürlich über Prinz.de oder Urbanite – aber was sage ich euch das …)
  2. Leute mobilisieren
  3. (mittlerweile nochmal ein kleines Schläfchen machen und eine Grundlage schaffen – früher gab’s das natürlich nicht)
  4. Die Schminkkanone drei Mal abfeuern
  5. Outfit raussuchen. Früher hatte ich Partyoutfits und Alltagsklamotten – jetzt liegen zu 95% Sachen in meinem Schrank, die ich auf Partys anziehe UND im Alltag. Aber früher habe ich auch G-Star, Ed Hardy und Yakuza getragen – so traue ich mich mittlerweile nicht mehr zur Arbeit
  6. Zum Vorglühen treffen. Am besten bei dem, der in der Nähe vom Club wohnt. Damit, wenn man schon voll ist, nur noch rübertorkeln muss
  7. Party, Highlife, olé olé, Eskalation – ihr kennt das
  8. Nach Hause

Nun hat es sich aber folgendermaßen zugetragen: Punkt 1- 6 habe ich vor ein paar Wochen einfach mal weggelassen. Jetzt fragt ihr euch sicher – warum? Funktioniert ja schließlich immer. #neverchangearunningsystem

Ich war bei einem Geburtstag. Um 23Uhr haben schon alle angefangen zu gähnen und ich hatte zu diesem Zeitpunkt gerade meine zweite Vodka Cola inhaliert und die Lampen gingen an. By the way: Das war kein Geburtstag von meiner Oma.

Punkt 2 hatte ich probiert. Fehlgeschlagen. Alle waren entweder müde, auf der Couch, im Urlaub oder whatever. Deswegen dachte ich mir: Das, was du schon tausend Mal mit anderen zusammen gemacht hast, kannst du ja wohl auch allein. Gesagt, getan…

Nun stande ich also allein vor’m Eli. Komisches Gefühl, aber auch endlich mal wieder aufregend. Denn, wenn man Punkt 1-8 seit 15 Jahren jedes Wochenende macht, dann schleicht sich Routine ein.

Nach fünf Metern hatte ich schon die ersten Bekanntschaften gemacht. Wahrscheinlich ist es von Vorteil, wenn man nicht aussieht wie die Hexe Babajaka.

Dann ab zur Bar: „Einen Kirsch und eine Vodka Cola, bitte.“ Langsam machte sich Vertrautheit breit… Diese Situation wiederholte sich noch 1- 12 Mal. Zwischendurch habe ich unendlich viel getanzt, gequatscht und viele Leute kennengelernt. Ich hatte den Spaß meines Lebens. Keine Spur von Einsamkeit…

Dann kam Punkt 8: Der Heimweg. Es macht Spaß früh um 8Uhr mit dem Bus betrunken nach Hause zu fahren oder im Sonnenaufgang nach Hause zu laufen oder den Abend mit dem Taxifahrer auszuwerten. Aber allein macht DAS keinen Spaß…

Vielleicht hätte ich mich einfach von den Geburtstagsgästen abholen lassen sollen. Die hatten zu dem Zeitpunkt ja schon 9 Stunden geschlafen und hätten sich sicher über meine Storys gefreut…

vantastique Grüße

Eure Sophie

Dieser Beitrag ist in meiner monatlichen Prinz Kolumne erschienen.

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