Hallo Raketen :)
Ich war gestern auf einer Mottoparty – ich steh da ja voll drauf!
Thema: 20er Jahre! Party like Gatsby
Ich bin im Vorfeld bei Amazon ein bisschen ausgerastet. Denn wenn ich schon zu so einer Party gehe, dann muss auch alles perfekt aufeinander abgestimmt sein. Ich habe mir eine Strumpfhose mit Rücknaht, lange Handschuhe, einen Spitzenfecher, eine Zigarettenverlängerung und so ein Federdings, was man sich auf den Kopf schnallt, gekauft.
Von meiner Oma habe ich noch die passenden Perlenketten bekommen. Die haben zwar noch nach Dachboden gerochen, aber so hatte ich wenigstens ein bisschen Melancholie vergangenener Zeiten an mir.
Und dann stand ich also zwei Stunden im Bad um mich von der Jogginghosen-Sophie zum kleinen Luder der 20er Jahre zu verwandeln. Ich habe alles benutzt, was die Beautytrickkiste so zu bieten hat – Fake Lashes, zwei Kilo Lidschatten und Mascara, roter Lippenstift, Rouge und gefühlte acht Flaschen Haarspray. Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Ich frage mich aber ernsthaft ob die Ladies in den 20er Jahren auch jeden Tag zwei Stunden Zeit hatten um sich aufzuhübschen? Die hatten bestimmt keinen Job oder Hobbys – wie konnte man auch sonst so gut aussehen?!
Und dann ging es los – in den Felsenkeller in Leipzig/Plagwitz. Die Schlange davor war riesig! Ich hatte Glück und durfte über die Gästeliste rein und musste somit auch nicht anstehen. Nochmal vielen Dank dafür, Marcus.
Wer schon einmal im Felsenkeller war, der weiß, dass es wirklich eine wunderschöne Location ist. Das Gebäude wurde 1890 erbaut und erstrahlt seit kurzem wieder in neuem Glanz. Da schlägt mein Leipzigherz natürlich gleich noch viel höher.
Es waren bestimmt über 2000 Menschen bei der Party, deswegen war es auch unerträglich heiß. Die Barpreise waren vollkommen in Ordnung, das Barpersonal auf Zack und trotzdem sehr nett.
Das finde ich ja immer sehr bewundernswert, weil ich sicher bereits nach 20 Minuten keine Lust mehr auf betrunkene Gäste hätte und mich unter’m Tresen mit einer Flasche Sekt verstecken würde.
Außerdem haben die Veranstalter einen Roulette- und Pokertisch aufgestellt, es gab Lachs- und Käseschnittchen und einen crazy Dude, der mit einer Konfettipistole um sich geschossen hat – so einen Beruf hätte ich auch gern.
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Der DJ war auch gut drauf und wurde teilweise von einem Saxophonspieler begleitet. Also haben wir ein bisschen getwistet und unsere aufgetakelten Ärsche zu ‚Swing- House‘ geshaked.
Ja, ja.. Wenn die jungen Wilden mal rausgelassen werden, dann kann so einiges passieren.
Fazit: Leider musste man 20-30 Minuten an den Toiletten anstehen, das geht gar nicht. Wenn man so eine Vielzahl an Besuchern erwartet, muss man Vorkehrungen treffen und auch sein Sicherheitspersonal einweisen. Viele Situationen wirkten unkoordiniert.
Aber ich als Mottoparty-Fan würde immer wieder auf solche Partys gehen. Die 20er Jahre wurden sehr gut in Szene gesetzt, u.a.auch weil die Gäste einfach perfekt aussahen. Wann sieht man schonmal so viele hübsche Menschen auf einem Haufen? Das zeigt mir auch, dass ich nicht die Einzige war, die zwei Stunden im Bad stand.
Aber wisst ihr was … Sobald man sich in so einen Fummel wirft, auftakelt und sich wie die junge Louise Brooks fühlt, wächst auch die Arroganz. Und wenn das bei so vielen Menschen gleichzeitig passiert, dann geht der Charme der vergangenen Zeit verloren. Deswegen war der Abend kein miteinander feiern, sondern jeder blieb für sich.
Jedenfalls war ich froh, als ich mir wieder die Maske vom Gesicht wischen konnte. Glanz und Gloria ist ja mal ganz schön, aber in seiner eigenen Haut fühlt man sich dann doch am wohlsten.
Noch einen lieben Dank an meine Freundin Jenny – sie hat die ganzen Bilder geschossen. Weil ich aufgrund meiner Handschuhe nicht dazu in der Lage war. Diese Probleme gab es in den 20ern sicher nicht. :)
Habt noch einen vantastiquen Sonntagabend !
Ich finde dich u deine Geschichten aus dem „Real Life“ einfach unglaublich toll u freue mich auf hoffentlich noch viele spannende Geschichten.Liebe Grüße Mandy